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Wie beeinflussen zwischen- oder innerartliche Unterschiede der Kronenarchitektur, Lichtabsorption und Lichtnutzungseffizienz die Durchforstungsreaktionen und Komplementärwirkungen in Mischbeständen?

Zusammenfassung

 

Nur ein sehr geringer Teil der in der ökologischen Forschung gewonnenen Informationen zur Wirkung von Baumartendiversität auf Ökosystemfunktionen wurde forstwirtschaftlich umgesetzt. Diese Umsetzung wurde durch einen Informationsmangel bezüglich der Übertragbarkeit von Fallstudien auf reale Wälder mit ihrer großen Variabilität hinsichtlich Standortsbedingungen und Bestandesdichten behindert. Ob Baumartenmischungen produktiver sind oder nicht, hängt von den Netto-Wirkungen der verschiedenen Interaktionsarten ab, wobei diese dynamisch sind und sich über Raum und Zeit hinweg verändern. Wenige Studien haben untersucht, wie räumliche und zeitliche Unterschiede in der Ressourcenverfügbarkeit oder in den Klimabedingungen diese Interaktionen beeinflussen können. Allgemein hat sich die Auffassung verbreitet, dass sich die Komplementarität dieser Effekte in Mischungen mit sinkender Ressourcenverfügbarkeit erhöht. Dies ist häufig der Fall, doch etwa 30 % der Studien in der Waldökologieliteratur zeigen einen gegenläufigen Trend, nach dem sich die Komplementarität der Effekte für bestimmte Artenzusammensetzungen mit steigender Ressourcenverfügbarkeit oder günstigeren Klimabedingungen erhöht. Bisher liegen keine Studien vor, die die Wirkungsmuster, die dies bedingen, tatsächlich gemessen haben. Ansteigende Komplementarität mit steigender Produktivität könnte dann entstehen, wenn Baumarteninteraktionen die Absorption von photosynthetisch aktiver Strahlung (APAR) oder der Lichtnutzungseffizienz (LUE) erhöhen. Mit steigender Produktivität und Bestandesblattfläche erhöht sich auch die Konkurrenz um Licht und jede Interaktion, die zu einer Steigerung von APAR oder LUE führt, könnte in erhöhtem Masse nützlich sein. Diese Studie untersucht die APAR und LUE von Einzelbäumen in gleichartigen und gemischten Baumnachbarschaften und wie dies von der Kronendachstruktur und der inter- und intraspezifischen Variabilität der Kronenarchitektur beeinflusst wird. Beziehungen zwischen Baumwachstum, APAR und LUE werden wahrscheinlich durch die Bestandesdichte beeinflusst. Daher werden Analysen in gepflanzten Biodiversitätsexperimenten und Mischwäldern entlang von Produktivitätsgradienten ergänzt werden durch Analysen mit Daten aus Durchforstungsexperimenten, ebenfalls entlang von Produktivitätsgradienten. Diese Ergebnisse werden verwendet, um ein neues konzeptionelles Modell zu testen, das die räumliche Dynamik von Baumarteninteraktionen beschreibt..

 

 

Projektleitung:Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Dr. David Forrester
Projektbearbeitung:Benjamin Plaga
Finanzierung:DFG
Förderzeitraum:Jun. 2015 - Mai. 2019

 

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