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Nicht die eigentliche Ernte hiebsreifer Bäume, sondern die Holzernteschäden am verbleibenden Bestand und anschließende Durchforstungen haben den stärksten Einfluss auf die Baumartenzusammen-setzung eines Tiefland-Regenwalds im Amazonas

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Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse, die Angela de Avila, Doktorandin an der Professur für Waldbau, und ihre deutschen und brasilianischen Kollegen basierend auf ihrer Analyse eines einzigartigen Langzeitexperiments veröffentlicht haben.

 

In der Studie wurde die Baumartendynamik über 31 Jahre und 8 Wiederholungsinventuren in einem Experiment zu den Auswirkungen von verschiedenen Management-Intensitäten untersucht. Die Analysen zeigten, dass die Diversität der Baumarten von den Erntemaßnahmen nicht beeinträchtigt wurde. Allerdings wurde die Erholung in der Artenzusammensetzung wesentlich von der Intensität der Waldbehandlung beeinflusst. Dabei hatte die Reduzierung der Grundfläche durch Ernteschäden und Durchforstung einen stärkeren Einfluss auf die Artenzusammensetzung als die eigentliche Ernte hiebsreifer Bäume. Aus praktischer Sicht zeigen diese Ergebnisse, dass die maximale Ernteintensitäten, die gegenwärtig nach dem brasilianischen Gesetz erlaubt sind, wahrscheinlich keine beträchtlichen Veränderungen der Baumartenzusammensetzung bewirken werden. Außerdem sollten eine bestandesschonende Holzernte (Reduced Impact Logging) praktiziert und  starke Durchforstungseingriffe unterlassen werden, um unbeabsichtigte Änderungen in der Baumartenzusammensetzung zu vermeiden. Diese Maßnahmen können die Erholung des Ökosystems und den Erhalt der biologischen Vielfalt auf anderen trophischen Ebenen fördern.

 

  

Veröffentlicht in:

Volume 191, November 2015, Pages 577–586

 

 

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