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Kann über Bodenschutzkalkungen die Trockenheitstoleranz von Fichte und Buche verbessert werden?

abgeschlossen 02/2019

Zusammenfassung

Bodenschutzkalkungen werden in Deutschland seit den 1980er Jahren in zahlreichen Bundesländern durchgeführt. Hauptziel dieser Kalkungen ist es, die anthropogen verursachte, versauerungsbedingte Abnahme der Bodenqualität über die Pufferung der aktuellen Säureeinträge zu stoppen und somit die Böden langfristig zu regenerieren. Diese Maßnahmen können zu einem erhöhten Nährstoffangebot für die Bestockung und zu günstigeren Humusformen, höheren Humusgehalten im Mineralboden und einer Vertiefung der Durchwurzelung führen. Dadurch könnte sich möglicherweise auch die Trockenstresstoleranz von Wäldern langfristig erhöhen.

Inwieweit die wiederholte Ausbringung von Kalk bzw. Dolomit tatsächlich zu einer Erhöhung der Trockenstresstoleranz von Bäumen führt, wurde allerdings bisher weder in Baden-Württemberg noch in anderen Regionen untersucht. Im vorliegenden Projekt werden daher in Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) erstmals die Auswirkungen von mehrfacher, jahrzehntelanger Kalkung auf Trockenheitsreaktionen von Fichte (Picea abies) und Buche (Fagus sylvatica) in einzelnen Trockenjahren untersucht. Dabei wird ein methodischer Ansatz verfolgt, der die retrospektive Analyse der Radialzuwachsreaktion der beiden Baumarten in den letzten 30 Jahren sowohl für Trockenjahre die relativ kurz nach den Kalkungen eintraten (kurzfristige Wirkung), als auch für spätere Trockenjahre (langfristige Wirkung) ermöglicht.

Sollte tatsächlich eine Verbesserung der Trockenheitstoleranz von Bäumen durch Kalkung nachgewiesen werden, werden statistische Modelle entwickelt, welche erstmals die Vorhersage erlauben, nach welchen Zeiträumen und welcher Gesamtdosis Kalk bzw. Dolomit ein stabilisierender Effekt auf die Trockenstresstoleranz für die untersuchten Baumarten und Standorte zu erwarten ist. Diese Ergebnisse tragen zu einer verbesserten Einschätzung der zukünftigen Anbaurisiken bzw. -möglichkeiten von Fichte und Buche unter den Bedingungen des erwarteten Klimawandels bei.

 

 

Projektleitung:Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Dr. Martin Kohler
Projektbearbeitung:Jörg Kunz
Finanzierung:KLIMOPASS (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)
Förderzeitraum:01.04.2017 – 30.11.2018

 

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