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MixForChange: Gemischte Baumplantagen für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel

Es gibt eine zunehmende Anzahl wissenschaftlicher Studien, die zeigen, dass gemischte Waldplantagen im Vergleich zu Reinbeständen Kohlenstoff effizienter sequestrieren und gleichzeitig besser mit klimawandelbedingtem Stress wie Dürren und biotischen Störungen zurechtkommen. Dennoch dominieren Reinbestände nach wie vor die weltweiten Forstplantagen. Die Gründe für die offensichtliche Zurückhaltung von Landbesitzern und Stakeholdern bei der Einführung von gemischten Plantagen müssen identifiziert und in der zukünftigen Forstpolitik berücksichtigt werden, um ein Ausweitung von widerstandsfähigen gemischten Plantagen auf großer Fläche zu befördern. Einer der möglichen Faktoren, der die Ausbreitung von Mischplantagen in großem Maßstab gehemmt hat, ist eine unzureichende wissenschaftliche Grundlage für das Management. Uns fehlt derzeit ein allgemeines Verständnis für die Art der Mischungen, die den Klimaschutz (Kohlenstoffbindung) und die Anpassung (Stressresistenz) über unterschiedliche Standortbedingungen hinweg optimieren.
Das übergeordnete Ziel des MixForChange-Projekts ist die Förderung von artenreichen Baumplantagen als naturbasierte Lösungen zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels. Dafür sollen in Abstimmung mit Waldbesitzern, Managern und politischen Entscheidungsträgern wissenschaftlich fundierte Empfehlungen und Richtlinien bereitgestellt werden. Das Projekt stützt sich auf das globale Netzwerk der Waldbiodiversitätsexperimente TreeDivNet (http://www.treedivnet.ugent.be/index.html), das es ermöglicht, die Auswirkungen der Baumartenzusammensetzung auf Ökosystemleistungen und -funktionen zu testen.
Ein Hauptziel dieses Projekts ist es, ein mechanistisches Verständnis dafür zu entwickeln, wie der Baumartenreichtum und somit die Vielfalt an Arteigenschaften in Bezug auf Wassernutzung und hydraulische Sicherheit die Widerstandsfähigkeit gemischter Plantagen gegenüber Trockenstress (Überleben und Wachstum der Bäume) verbessern kann.  Dafür werden in ausgewählten TreeDivNet-Experimenten Inventuren durchgeführt, und in einem dendro-ökologischen Ansatz (unter Verwendung von Baumkernen und δ13C-Isotopenmessungen) werden die Überlebens- und Wachstumsreaktion (im Sinne von Resistenz, Erholung und Widerstandsfähigkeit) nach sehr trockenen Jahren in weiten Teilen Europas (2018-2020) bestimmt.
Darüber hinaus zielt das MixForChange-Projekt darauf ab, die Einstellungen und Wahrnehmungen der Stakeholder gegenüber gemischten Plantagen zu charakterisieren sowie mögliche technische, kulturelle und finanzielle Hemmnisse für deren Umsetzung zu identifizieren. Mithilfe von Interviews und Umfragen in verschiedenen Regionen und kulturellen Kontexten (Brasilien, Frankreich, Schweden) wird diese Arbeit ein besseres Verständnis der potenziellen Zielkonflikte und Synergien zwischen Klimaschutz, Anpassung und anderen Zielen, die Waldbesitzer und Stakeholder mit Baumplantagen zu erreichen versuchen, ermöglichen.

 

Projekt-Homepage: https://mixforchange.cirad.fr/the-project

 

Projektleitung:Prof. Dr. Jürgen BauhusProf. Dr. Michael Scherer-Lorenzen
Partner:


https://mixforchange.cirad.fr/the-consortium

Projektbearbeitung:Hernán Serrano-León
Finanzierung:


Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Förderzeitraum:02/2021 - 01/2024

 

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