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Dynamische Vegetationsmodelle zur klima-dynamischen Eignungsprüfung von Haupt- und Nebenbaumarten in Baden-Württemberg (DynaVeg)

 

Fragestellung
Aufgrund des Klimawandels wird erwartet, dass sich unsere Wälder in den nächsten Jahrzehnten grundlegend ändern. Zuverlässige Prognosen darüber, wie die Wälder der Zukunft aussehen dürften, gibt es kaum. In diesem Kontext lautet die zentrale Fragestellung im Projekt: Welche Bäume werden unter zukünftigen Klimabedingungen bestehen können, gut wachsen und gegenüber anderen Baumarten konkurrenzfähig sein?
 


Abb. 1:   Mischwald mit Tannenaufwuchs im Ortenaukreis. Werden solche Wälder im Klimawandel stabil sein?
Foto ©N. Kühl


Projektziel

Das Projekt hat zum Ziel, das Zukunftspotential der aktuell bedeutenden Arten in unseren Wäldern unter prognostizierten Klimabedingungen einzuschätzen und das Potenzial von Alternativbaumarten zu erkunden. Im Fokus des Projekts stehen einerseits diejenigen Baumarten, die in der Vergangenheit und aktuell große Bedeutung in den Wäldern Baden-Württembergs haben und andererseits Baumarten, die eventuell besser an die veränderten Klimabedingungen angepasst sind, aber noch keine große Rolle spielen.
Zu den untersuchten Baumarten gehören unter anderem die Baumhasel, Edelkastanie, Elsbeere, Fichte, Flaumeiche, Rotbuche, Steineiche, Stieleiche, Traubeneiche, Waldkiefer und die Weißtanne.


Vorgehensweise

Konkret wird in diesem Projekt mit dem Simulationsmodell "LandClim" die Baumartenzusammensetzung je bis 2050 und 2100 für zwei verschiedene Klimaszenarien (RCP 4.5 und RCP 8.5) simuliert. Das heißt eine Simulation für das Szenario einer moderaten Entwicklung (Erwärmung um + 2,6 °C gegenüber der vorindustriellen Temperatur) und eine Simulation für das "weiter-so-wie-bisher"-Szenario (Erwärmung um +4,8 °C gegenüber der vorindustriellen Temperatur). Das Simulationsmodell rechnet z.B. unter anderem mit pflanzendemografischen Prozessen wie Vermehrung, Ausbreitung, Wachstum, Konkurrenz und Mortalität.

Abb. 2: Dynamisches Vegetationsmodell/Schema der Modellierung: Räumlich hochaufgelöste Umweltdaten, Baumarteneigenschaften (z.B. Verbreitungsart, Mortalitätsrate) und deren Beziehung zur Umwelt (z.B. zur Temperatur) bilden die Grundlage, auf der das Modell unter anderem die Biomasse und Baumartenzusammensetzung über die Zeit simuliert. / Grafik: Uni Freiburg & FVA


Der Vorteil dieser dynamischen Modellierung besteht darin, dass nicht nur Durchschnittsklimawerte in die Berechnung mit eingehen, sondern auch Extremereignisse. Auch die prognostizierte Änderung der Auftrittswahrscheinlichkeiten von Extremereignissen – beispielsweise werden Dürreperioden und Erhöhung der Feuergefahr berücksichtigt. Ebenfalls lässt sich die Auswirkung von unterschiedlichen forstlichen Managementverfahren simulieren. Dadurch wird es möglich, den Effekt geplanter Maßnahmen abzuschätzen.


Projektbeteiligte

Das Projekt wird in Kooperation der Universität Freiburg und der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA Baden-Württemberg) durchgeführt. Projektmitglieder sind PD Dr. Norbert Kühl an der Universität Freiburg sowie Dr. Axel Albrecht (Koordinator), Helena Böddeker und Dr. Christopher Traiser an der FVA Baden-Württemberg.


Weitere Informationen:

=> https://www.fva-bw.de/abteilungen/waldwachstum/notfallplan-projekte/dynamische-vegetationsmodelle

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